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Was ist ein Seed?
Dieser Artikel wurde am 17.09.2018 14:16:57 verfasst.
Ein großer Vorteil von Kryptowährungen ist auch gleichzeitig ihrer der größten Nachteile: Sie sind digital. Das heißt, der Zugang zu ihnen ist ausschließlich auf elektronischem Wege möglich. Gesichert wird der Zugang über einen Key, aber auch dieser will gespeichert sein. Befindet er sich auf einem regulären Endgerät mit Internetanschluss, ist die gespeicherte Währung in etwa so sicher wie eine abgeschlossene Tür an einer gut besuchten Straße: Keine Einladung zum Diebstahl, aber es geht besser. Abhilfe schaffen hierfür Hardware-Wallets. Solche Wallets sind eine Art verschlüsselter USB-Stick, in der Keys für Kryptowährungen ohne Anbindung an das Internet sicher verwahrt werden können. Hardware-Wallets haben aber noch einige andere Vorteile, vor allem wenn es um das Generieren von Keys geht. Hier kommt der Begriff "Seed" ins Spiel.
Was ist ein Seed?Ein Seed ("Samen") ist eine Metapher für eine Reihe von Wörtern, aus der viele Passwörter generiert werden können. Bildlich gesprochen erwächst aus dem Samen eine Pflanze mit vielen Wurzeln, die sich alle auf einen Kern zurückführen lassen. Viele Hardware-Wallets benutzen den Seed, um einfach aber sicher eine Vielzahl an Keys zu generieren, ohne dass sich der Besitzer jeden der Keys einzeln merken oder notieren muss. Es ist eine Art "Masterpasswort".Wie genau funktioniert ein Seed?Ein Seed ist meist eine Abfolge von zufällig generierten Wörtern, die aus einem digitalen Wörterbuch zufällig zusammengestellt. Der bekannte Ledger Nano S beispielsweise benutzt als Passphrase 24 Wörter im BIP39-Format. Diese Wortfolge stellt aber noch nicht das eigentlich Passwort dar. Mithilfe der Wortfolge generiert die Wallet einen Masterkey, aus dem wiederum alle anderen Keys generiert werden. Je nach HD-Wallet ist der Algorithmus so ausgelegt, dass man sich lediglich die Anfangsbuchstaben der Wörter merken muss, die in der Sentenz vorkommen, so zum Beispiel die ersten vier Buchstaben beim Cryptosteel. Die Genese der Keys ist deterministisch, soll heißen: Sie lässt sich in eine Richtung zurückverfolgen. Ist nun ein Key oder gleich die ganze Wallet verloren gegangen, benötigt man lediglich den Masterkey, der sich wiederum aus der Wortfolge ableiten lässt, um Zugriff auf alles Andere zu erhalten. Das Schöne an dem Wort "deterministisch" ist, dass es in diesem Fall ausdrückt: Bei bloßem Verlust EINES Keys lässt sich nicht automatisch der Weg zum Master-Key zurückverfolgen. Dass der Masterkey aus einer Wortfolge generiert wird, hat einen ganz praktischen Grund: Eine Reihe von Wörtern lässt sich deutlich einfacher einprägen als eine zufällige Anzahl von Zahlen und Buchstaben, aus denen ein Key üblicherweise besteht.Auch für HD-Wallets mit Seed gilt: Sicher verwahren!Natürlich ist der Besitzer von Kryptowährungen selbst mit HD-Wallet und Seed niemals einhundertprozentig vor Diebstahl geschützt. Sie sollte also ausgesprochen sicher verwahrt werden – ähnlich wie der Seed selbst. Der beste Safe für diesen wäre natürlich das nahezu unknackbare Gedächtnis, aber auch ein gut verwahrtes Stück Papier ist allemal besser, als jedes Standardpasswort für die Online-Wallet.Weitere Fragen & Antworten
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