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Was ist Fiatgeld?
Dieser Artikel wurde am 17.09.2018 13:56:04 verfasst.
Die Euro und Dollar, auf die wir uns ganz selbstverständlich verlassen und die einen festen Platz in unserem Leben einnehmen, basieren lediglich auf Hoffnungen und Vertrauen. Fiatgeld hat keinen realen Wert. Dennoch erfüllt es seinen Zweck, zumindest in Friedenszeiten, ohne großartige wirtschaftliche Einbrüche.
Wenn die Geldscheine ausgedient haben und sie in einem Ofen verbrannt werden, wird klar, was Fiatgeld ist: Fiatgeld ist nichts weiter als bedrucktes Papier. Nur wir verleihen diesem Papier einen Wert, so dass es als allgemeines Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen Anerkennung findet. Folglich handelt es sich um eine soziale Konstruktion. Diese erleichtert allerdings unseren Alltag: Wir müssen nicht mehr darüber streiten, ob das Glas Marmelade, mehr oder weniger wert ist, als ein Klavier in den fünften Stock zu verfrachten. Das spart uns Zeit und Aufwand.
Kein Wert hinter dem GeldDas Wesentliche an Fiatgeld ist, dass kein realer Wert dahinter steckt. Das wird uns gerade in Krisenzeiten schmerzlich bewusst. Daher empfiehlt es sich auch, sobald eine Krise in Sicht ist, in reale Werte, wie Gold oder Silber zu investieren oder Immobilien zu erwerben (es sei denn, es wird ein Krieg erwartet). Außerhalb von Krisenzeiten ist Geld jedoch äußerst praktisch. Allerdings ist es ein seltsames Gefühl, wenn man sich klarmacht, dass man sich nur aufgrund von Glauben und Hoffen auf diese Sache verlässt. Dennoch hat das Fiatgeld einen festen Platz in unserem Zusammenleben erworben. Es ist kaum noch wegzudenken. Die ganze Wirtschaft würde ohne das bunte Papier zusammenbrechen. Das wäre auch nicht das erste Mal in der Geschichte, dass so etwas passiert.Früher waren Währungen gedecktFiatgeld war nicht immer faktisch wertlos. Bis ins späte 20. Jahrhundert waren Währungen durch Gold gedeckt. Die früheren Banknoten waren also Optionsscheine auf Gold. Die Staaten durften nicht mehr Geld produzieren, als ihre Goldreserven hergaben. Der gute Vorsatz wurde über Bord geworfen, da er aufgrund des Bevölkerungswachstums und der neuen Anforderungen nicht mehr aufrecht gehalten werden konnte. Daraufhin sollten die Geldscheine den Verdiensten aus der Volkswirtschaft angepasst werden. Aber auch das hat nicht lange funktioniert. Deutschland, zum Beispiel, hat sich schließlich vom Industrie- zum Dienstleistungsstaat entwickelt. Das heißt, es wurde weniger produziert. Stattdessen befassten sich Menschen zunehmend damit, Kredite zu vergeben, Geldanlagen zu verwalten und Versicherungen zu verkaufen. Der Handel ist immer mehr in eine fiktive Form abgedriftet. Heute ist die Finanzwirtschaft fast komplett unabhängig von der Realwirtschaft. Zudem ist Geld selbst zu einer Handelsware geworden. Würden man den Aktien auf der Frankfurter Börse Gold zugrunde legen, hätten sie den Stand von 1927.Fiatgeld – hohes Potential und hohes RisikoAllein durch unsere Interpretation können wir Werte schaffen. So haben wir dem Fiatgeld seinen aktuellen Wert verliehen und können damit handeln. Diese Macht beinhaltet ein hohes Maß an Freiheit und verleiht dem Geld auch ein großes Potential, allerdings ist auch das Risiko hoch. Aber solange der Glaube an das Fiatgeld ungetrübt bleibt, kann das System, das wir herum aufgebaut haben weiter funktionieren. Zudem veranlasst uns dieser faktisch nicht vorhandene Wert dazu, neue reale Werte zu schaffen. Ein Beispiel hierfür sind Kredite an Menschen in der Dritten Welt. Durch den fiktiven Wert, der ihnen geliehen wird, können sie sich im realen Leben eine Existenz aufbauen und die Realwirtschaft in ihren Regionen verbessern.Foto © by zest_marina (fotolia.com)
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