Double-Spending beschreibt das Risiko, dass eine digitale Währung mehrmals ausgegeben werden kann. Dieses Problem tritt nur bei digitalen Zahlungsmitteln auf.

Digitales Geld vs. Papiergeld (Fiatgeld)

Kauft ein Kunde beispielsweise eine Tasse Kaffee und zahlt diese mit Bargeld, dann gibt er die Münzen oder das Papiergeld an den Kassierer. Das Geld hat in diesem Moment den Besitzer gewechselt und kann von dem Kunden nicht mehr ausgegeben werden. Denn dazu müsste er entweder das Geld aus der Kasse stehlen oder den Geldschein kopieren. Da Geldscheine aber stetig verändert und zur Fälschungssicherheit optimiert werden, ist das Kopieren nicht so ohne Weiteres möglich ist. Damit ist Papiergeld vor dem Problem des Double-Spending ausreichend gesichert. Würde der Kunde den Kaffee mit einem digitalen Zahlungsmittel kaufen, ergibt sich eine ganz andere Situation. Da digitales Geld nicht physisch greifbar ist, kann es wesentlich leichter kopiert werden. Denn im Grunde handelt es sich hierbei ja nur um Daten. Sie kann vielfach kopiert und verschickt werden. In dem oben beschriebenen Fall könnte der Kunde also mehrere Kopien seines digitalen Geldes anfertigen. Eine Kopie gibt er dem Verkäufer für den Kaffee. Mit der anderen würde er sich zum Beispiel eine Zeitung kaufen. Könnte aber jeder sein Geld beliebig oft vervielfältigen, würde das Zahlungsmittel wertlos werden, denn es existiert in unendlicher Menge. Um das Geld nicht zu entwerten, muss eine der Kopien im Nachhinein als ungültig gewertet werden. So erhält letztlich nur einer der Empfänger den Betrag. Der andere würde leer ausgehen.

Lösung für Double-Spending

In der Vergangenheit gab es unterschiedliche Lösungsansätze, um das Risiko des Double-Spending zu minimieren. Bitcoin hat dabei als erstes eine Lösung gefunden, die weitestgehend funktioniert. Bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen müssen alle Transaktionen ausnahmslos in einem freigegebenen öffentlichen Transaktionsprotokoll enthalten sein, genannt Blockchain. Transaktionen werden in Blöcken zusammengefasst. Dieser Mechanismus stellt sicher, dass die Partei, die die Bitcoins ausgibt, sie wirklich besitzt, und verhindert damit das Double-Spending und andere Betrugsarten. Je mehr Bestätigungen eine Transaktion erhält, desto schwieriger wird es sie zu fälschen. Der komplexe Konsensus-Mechanismus, mit dem die Transaktionen bestätigt werden, braucht zwar ein wenig Zeit, um von den Minern abgearbeitet zu werden. Doch dadurch wird es beinahe unmöglich gemacht die Blockchain zu manipulieren oder zu kopieren. Seit der Einführung 2009 hat es bei Bitcoin daher keinen Fall von Double-Spending gegeben.