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Was ist ein Wallet?

Dieser Artikel wurde am 17.09.2018 14:15:08 verfasst.
Jeder Nutzer von Bitcoin und anderen Kryptowährungen oder Token kommt schnell mit dem Begriff "Wallet" in Berührung. Aber was ist das eigentlich? Wallet kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Geldbörse, Brieftasche oder Portemonnaie. Genau das ist ein Wallet auch, nur eben nicht für Scheine und Münzen, sondern für digitale Kryptowährungen. Nutzer können in dem Wallet ihren Private Key zu den Coins in der Blockchain aufbewahren und bei Bedarf Transaktionen tätigen, also Währungseinheiten senden oder empfangen - etwa beim Bezahlen mit Bitcoin und Co. Für jede Kryptowährung gibt es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ein eigenes, spezifisches Wallet.
Bitcoin Wallet
Es gibt ganz unterschiedliche Arten von digitalen Geldbörsen, darunter eigene Software Wallets für den PC, den Mac oder das Smartphone, Hardware Wallets und sogar Paper Wallets. Die verschiedenen Wallet-Typen bieten sich jeweils für unterschiedliche Anwendungszwecke an und kommen mit individuellen Vor- und Nachteilen daher.

Warum ist ein eigenes Wallet wichtig?

Warum braucht man überhaupt ein eigenes Wallet, man kann Coins und Token doch auch einfach bei den Exchanges oder Börsen lagern, wo man Bitcoin oder eine andere Kryptowährung gekauft hat. Richtig, das birgt aber große Risiken. Wenn die Börse einem Hacker zum Opfer fällt, Insolvenz anmelden muss oder von den Behörden geschlossen wird, sind im Ernstfall auch alle Coins weg oder man hat zumindest keinen Zugriff mehr auf die digitalen Währungen, da man bei Exchanges den Private Key nicht selbst verwaltet. Ein eigenes Wallet ist also nicht nur praktisch, sondern auch ein wichtiger Aspekt für die Sicherheit des Vermögens.
Ein wichtiger Begriff in dem Zusammenhang ist, wie erwähnt, der Private Key. Dabei handelt es sich um einen individuellen Schlüssel, mit dem der Zugriff auf die digitale Geldbörse funktioniert. Der private Schlüssel ist nicht zu verwechseln mit dem Public Key, also der öffentlichen Adresse. Die Public Address gibt man als Nutzer regelmäßig ein, etwa zum Empfangen von Kryptowährungen. Die Adresse ist mit der Kontonummer eines Girokontos vergleichbar. Der private Schlüssel ist dann praktisch der PIN, er ist absolut privat und sollte im besten Fall keiner weiteren Person bekannt sein. Wenn fremde Nutzer an den geheimen Schlüssel gelangen, können Sie über das Konto verfügen und es komplett leerräumen. Da kommt ein eigenes Wallet ins Spiel, das zum Public Key auch den passenden individuellen Schlüssel generiert und so die Verwaltung der Adresse und der darin abgelegten Coins erlaubt. Lagert man Coins und Token bei Exchanges, hat man in der Regel jedoch keinen Zugriff auf den privaten Zugangsschlüssel und kann somit auch nicht unabhängig von der Börse auf die Kryptoeinheiten zugreifen. Deshalb gilt die Faustregel: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte unbedingt über den individuellen Schlüssel verfügen - nur dann hat man uneingeschränkten Zugriff auf die eigenen Kryptowährungen. Ein eigenes Wallet ist also praktisch Pflicht für die sichere Aufbewahrung.

Die unterschiedlichen Wallet-Typen in der Übersicht

Soft Wallets

Soft Wallets gehören zu den bekanntesten Vertreten innerhalb der virtuellen Geldbörsen. Es handelt sich um Software, die in der Regel zum kostenlosen Download für den PC oder den Mac bereitsteht. Vor allem bei größeren und bekannteren Kryptowährungen gibt es häufig auch Apps für das Smartphone oder das Tablet. Software Wallets bieten sich vor allem für die alltägliche Nutzung an. Nach der Installation generiert die Geldbörse den Public Key sowie den privaten Schlüssel und erlaubt damit die Lagerung und die Verwaltung der digitalen Geldeinheiten.
Alles funktioniert über eine grafische Benutzeroberfläche. Man kann jederzeit sehen, wie viele Coins man hält und kann mit Hilfe passender Buttons bequem Kryptowährungen versenden oder empfangen. Für die zusätzliche Sicherheit ist es meistens möglich, den Zugriff auf das Wallet mit einer persönlichen Passphrase - also einem Passwort - zusätzlich zu sichern. Soft Wallets bieten sich für Nutzer an, die mehr oder weniger regelmäßig Zugriff auf ihre Coins brauchen, um damit zu bezahlen oder einfach auf der Suche nach einer besonders bequemen Lösung sind.

Paper Wallets

Paper Wallets, das klingt erstmal komisch. Tatsächlich handelt es sich nämlich nicht um eine Software oder ein Programm, sondern um ein Stück Papier. Das bietet aber einen großen und entscheidenden Vorteil: Es ist nicht mit dem Internet verbunden und gilt deshalb als besonders sicher. Ein Paper Wallet dient also als Offline- bzw. Cold Storage. Malware oder Trojaner sind dementsprechend keine Gefahr. Deshalb bietet sich die Lösung vor allem für Nutzer an, die ihre Coins einfach nur möglichst sicher lange aufbewahren oder lagern möchten - monatelang oder sogar jahrelang.
Ein Paper Wallet funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Auf einem Stück Papier sind lediglich der generierte öffentliche Public Key und der passende geheime Private Key aufgeschrieben oder aufgedruckt. Wie bereits erwähnt: Den Public Key kann man wie die Kontonummer einfach weitergeben. Wer aber den privaten Schlüssel besitzt, hat die Macht über das Konto und kann darüber verfügen. Es gibt im Internet zahlreiche Generatoren für die unterschiedlichsten Kryptowährungen, die mit wenigen Mausklicks ein Paper Wallet erstellen. Im Idealfall generiert man den Public Key und den passenden privaten Schlüssel aber offline - und schließt somit noch mehr Gefahren aus. Anschließend kann man Coins an die öffentliche Adresse senden und sie dauerhaft in der Blockchain aufbewahren.
Sobald man Zugriff braucht, weil man die Kryptowährung versenden oder verkaufen möchte, kann man durch den Import des privaten Keys, etwa mit einem Soft Wallet, auf das eigene Vermögen zugreifen. Achtung: Damit ein Paper Wallet sicher ist, muss es natürlich richtig gelagert werden. Feuer und Wasser sind große Gefahren, deshalb bietet sich gerade für langfristige Anleger die Lagerung in einem Bankschließfach oder einem anderen möglichst sicheren Ort an. Eine wasser- und feuerfeste Alternative stellt Cryptosteel dar, das sich selbst als "The Master of All Backups" bezeichnet, was nicht übertrieben ist. Leider aber auch preislich nicht ganz billig, aber im Grunde unzerstörbar.

Hardware Wallets

Hardware Wallets sind vor allem etwas für fortgeschrittene Nutzer, denn sie kosten Geld. Zu den bekanntesten Vertretern gehören der Ledger Nano S und der Trezor, die inklusive Versand nach Deutschland rund 100 € [Stand] kosten. Es handelt sich um kleine Geräte, mit denen man Kryptowährungen elektronisch verwalten kann. Der Clou: Der geheime private Schlüssel verlässt niemals das Gerät. Für die Verwaltung und Transaktionen muss man also physischen Zugriff auf das Hardware Wallet haben, das zusätzlich mit einem mehrstelligen PIN-Code gesichert ist - das macht es Hackern, Angreifern und sogar Einbrechern sehr schwer. Die Lösung gilt deshalb als besonders sicherer Aufbewahrungsort für Kryptowährungen. Ein weiterer großer Vorteil: Geräte wie der Ledger Nano S unterstützen Bitcoin, Litecoin, Ethereum und viele andere Kryptowährungen. Man hat also einen zentralen Aufbewahrungsort für alle Coins und Token.
Für die Einrichtung, aber auch den Zugriff auf den Besitz, wird das Hardware Wallet per USB mit dem PC verbunden. Mit der passenden Software, die von den Herstellern bereitgestellt wird, kann man dann die unterschiedlichen Kryptowährungen verwalten und bei Bedarf Transaktionen durchführen. Für eine erhöhte Sicherheit muss man Transaktionen dann noch zusätzlich mit Hilfe des integrierten Displays und der physischen Tasten verifizieren.
Als Backup stellen die Geräte beim Einrichten einen Seed bereit, der aus 24 zufälligen Wörtern besteht. Dieser Seed erlaubt im Notfall den Zugriff auf die abgelegten Coins, auch wenn das Hardware Wallet defekt ist oder geklaut wurde. Nach der Einrichtung wird der Seed nie wieder angezeigt, es ist deshalb enorm wichtig, ihn sorgfältig zu notieren und natürlich sicher aufzubewahren.
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